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Chieftec Polaris 850 - effizientes Gold Netzteil im Test (9/9)

Zusammenfassung

Auch die leistungsstärkeren Varianten des Chieftec Polaris kommen wieder in einer unscheinbaren Verpackung und Optik daher, auch wenn die Netzteile in der Größe etwas gewachsen sind. Chieftec konzentriert sich bislang darauf Netzteil "pur" anzubieten und verzichtet weitgehend auf optische Gimmicks. Beim Lieferumfang gibt es eine praktische Tasche für Kabel, die nicht benötigt werden dazu.

Wie schon die kleineren Modelle übertrifft auch die 850 Watt Verison bei weitem den 80 Plus Gold Standard bei 230 und 115V. Beim Effizienzverlauf unter 230 V liegt das Netzteil bei 20% und 100% sogar auf Platinum Level. Nur im Mittleren Bereich erreicht es die Platin-Grenzwerte nicht und bleibt deshalb eben 80 Plus Gold zertifiziert. In der Spitze erreicht das Netzteil trotzdem Effizienzwerte von 92.8 % bei Standard-Lastverteilung und sogar bis zu 93,4 % im Peak bei reiner 12V Last.

Bei 115 V rückt das Modell sogar noch etwas dichter an den Platinum Level und liegt hier nur grob 0,5 % unter den Grenzwerten. Insgesamt ergibt sich bei üblichen Lasten also ein sehr positives Bild. Etwas schlechter steht das Polaris 850 bei sehr niedrigen Lasten dar, die vor kurzem zusätzlich in unsere Tests aufgenommen haben. Dabei testen wir die Effizienz von 1 bis 10 %, sprich hier von 8,5 Watt bis 85 Watt Last, was nur mit extrem genauen Messgeräten vorgenommen werden kann und sich daher in kaum einem Netzteil-Test findet. Das Polaris fällt hier leider bei Belastung unter 30 Watt deutlich ab und liefert eine hohe Verlustleistung. Ab etwa 40-45 Wartt sehen die Werte aber wieder recht gut, wenn auch nicht herausragend aus.

Erstaunlich gut hingegen schlägt sich das Modell bei der Effizienz im Standby und liefert hier mit über 82% Spitzenwerte! Bei den ERP Werten erfüllt das Netzteil die EU617/2013 Anforderungen. Lastfrei werden 0.11 Watt im Standby erreicht.

Die Timings liefert das Chieftec Polaris ebenfalls recht gute Resultate. Es gilt aber die gleiche Ausnahme wie bei den kleinen Versionen.  Die Holduptime ist mit 12  ms bis zum PG-Drop tief, hier sollten 16 ms überschritten werden. Dafür überzeugt das Modell auf der anderen Seite aber mit schnellen Timings und einem zu dem sehr guten Einschaltstrombegrenzer, der den Einschaltstrom auf etwa 32 A hält. Die Schutzschaltungen des Netzteils hinterlassen ebenfalls einen guten Eindruck.

Ein Blick auf die Spannungsregulation überrascht, denn hier zeigt sich die 850 Watt Version deutlich besser als die 750er.  Mit einem Spannungsabfall von 0,5 % auf 12V arbeitet das Netzteil hier hervorragend. Auch die Nebenspannungen sind mit etwa 1% und weniger gut. Die 12V Spannung an den verschiedenen Anschlüssen weicht bei hoher Last ein wenig stärker ab, wobei die EPS Stecker hier die besten Resultate liefern, was nicht ungewöhnlich ist.

Bei der Restwelligkeit liefert das Chieftec Polaris auch gute Resultate. Auf den 12V-Leitungen sehen wir Werte unter 30 mV, wobei hier die EPS Anschlüsse die höchsten Werte zeigen. Schön ist, dass auch das ATX-Kabel frei von hochfrequenten Störungen ist. Die Ripple-Werte der Nebenspannungen liegen mit ca. 13-18 mV auf einem herausragended gutem Level.

Die 850 Watt Version des Polaris arbeitet mit einer semi-passiven Lüftersteuerung, die auch gut ihren Dienst verrichtet und das Netzteil bis etwa 200 Watt lautlös hält. Danach steigt die Drehzahl von 600 UPM langsam auf bis zu 1800 UPM an. Das bedeutet natürlich einen recht hohen Geräuschpegel bei maximaler Last, denn die 1800 UPM sind deutlich zu hören. Bei 70% Auslastung und 1400 UPM sieht es schon wesentlich besser aus und unter 50% Last arbeitet das Modell schon sehr leise.

Fazit

Das Chieftec Polaris 850 knüpft eigentlich genau da an, wo die 750 Watt Version aufgehört hat. Man bekommt mehr Leistung mit der bisher schon gelieferten guten Effizienz. Hat uns das erste Polaris in dieser Hinsicht sehr positiv überrascht, haben wir den Punkt nun natürlich auch so erwartet. Die Effizienz liegt erneut fast auf Platinum-Level. Die Effizienz auf der Standby-Leitung ist nun sogar erstklassig. Alle übrigens Ergebnisse sind bis auf die Holdup-Time grundsolide.  Deutlich zugelegt in der Qualität hat die Spannungsregulation, die von etwa 1,5 % Spannungsabfall auf 0,5% verbessert wurde. Insgesamt liefert Chieftec mit dem Polaris 850 erneut eine gute Vorstellung ab.

Vorteile

  • Sehr hohe Effizienz für Gold-Netzteil (230 und 115V)
    Effizienz bis 93.5 %
  • Sehr gute Ripple-Werte
  • vollmodulare Kabel, gute Längen
  • Gute Leistungsreserven
  • Gute Temperaturen
  • Solide Timings (außer Holdup)

Nachteile

  • Holduptime niedrig
  • Effizienz unter 30 Watt nimmt drastisch ab
  • Bei maximallast mit 1800 UPM etwas lauter


25.0621 / rj

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