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Superflower Leadex III Gold im Test (10/10)

Fazit

Superflower ist wieder da. Nachdem es wirklich lange nichts neues aus der Netzteilschmiede zu sehen gab, startet man nun mit dem Leadex III Gold in eine neue Generation und hat einiges zum Vorgänger geändert. Es geht weg von der besonderen Optik mit beleuchteten Anschlussbuchsen hin zu mehr Features wie leisem Lüfter und besserer Lüftersteuerung mit mehr Optionen. Das Leadex III Gold bringt wie sein Vorgänger eine solide Leistung zum Vorschein und liegt preislich auf dem Level in dem sich auch die übrigen Markenkonkurrenz tummelt.

In Sachen Effizienz hat sich zum Vorgänger nicht viel getan, denn auch dieser hatte seinerzeit bereits das 80 Plus Gold Zertifikat übererfüllt. Und so liefert auch das neue Modell wieder gute Effizienzwerte die unter 230 V Eingangspannung in der Spitze klar über 92 %,. Auch im unteren Lastbereich unter 100 Watt schneidet das Netzteil gut ab, was dank der eher geringen Leistungsklasse von 550 Watt aber auch nicht all zu schwer ist. die 90% Effizienzgrenze erreicht das Modell bei etwa 80 Watt und liegt dann auch bis zur Volllast darüber.

Das es sich beim Leadex III Gold um ein echtes Superflower Netzteil handelt erkennt  man sofort, wenn es an die Messung der Restwelligkeit geht. In dieser Disziplin gehört Superflower einfach zu den besten Anbietern und liefert regelmäßig auch bei günstigeren Netzteilen Spitzenwerte. Das Leadex III Gold besitzt auf 12 V eine Restwellligkeit von unter 15 mV und schafft auf den EPS- oder PCIe-Anschlüssen sogar unter 10 mV. Die Spannung auf dem PCIe Anschluss ist so "rein", dass man hier eine kleine welle fast ohne Störungen (Noise) erhält.

Solche Resultate erreichen sonst eigentlich nur High-End Netzteile und auch da nur von bestimmten Anbietern. Die Restwelligkeit auf den Nebenspannungen ist ebenfalls Spitzenklasse und liegt unter 10 mV.

Man sollte sich im übrigen nicht von den vielen Werten zur Restwelligkeit, die unter 10 mV liegen und häufig im Internet auftauchen blenden lassen. Die Restwelligkeit zu messen kann sehr verzwickt werden, so dass in der Regel viel zu niedrige Werte angegeben werden. Werte von unter 10 mV erreichen tatsächlich nur die absolut wenigsten Netzteile. Standard sind eher 20 bis 30 mV bei guten und über 30 mV bei normalen Netzteilen.

Die Spannungsregulation des Leadex III Gold kann mit dem Spitzenniveau der Ripple nicht ganz mithalten ist aber trotzdem sehr gut und Zeit eine Regulation von < 0,5 % auf der 12 V Leitung und < 1 % auf den Nebenspannungen. Die 12V Leitung zeigt sich dementsprechend bei etwa 12.2V relativ unbeeindruckt von unterschiedlichen Lasten. Und dank DCDC ändert sich das auch nicht bei Crossload-Szenarien.

Bei den Timings und beim Houskeeping kann das Leadex III Gold ebenfalls punkten. Die Holduptime ist mit 23 ms sehr hoch und alle anderen Messwerte zu Einschaltverhalten sind OK. Hier finden sich lediglich winzige Kritikpunkte, die aber in der Praxis keine Auswirkungen haben. Wie zum Beispiel ein nicht hundertprozentig konstantes Ansteigen der Spannungen beim Einschalten oder die etwas höheren Zeiten für Power-On-Time und Power-OK-Delay, die zwar locker die Mindestanforderungen erfüllen, aber nicht mehr in die höchste Stufe der ATX-Empfehlungen reichen.

 Die getesteten Schutzschaltungen funktionierten ebenfalls gut und zudem hat Superflower auch die in der Vergangenheit völlig übertriebenen Reserven beseitig, bei denen einen 500 Watt Netzteil schon mal bis zu 850 oder gar 1000 Watt lief. Die OCP auf 3,3 und 5V schaltet sehr schnell und zuverlässig bei 27 A ab. Auch bei der OPP und OCP auf 12V gibt es keine Probleme. Die Maximalleistung des Netzteils beim Abschalten lag bei etwa 670 Watt was in etwa den üblichen 20 % entspricht.

Lobenswert ist auch der neue Lüfter inklusive Lüftersteuerung. Zwar gibt es beim Leadex III Gold wie so oft auch ein paar Problemen mit der Hysterese, sprich der Lüfter geht schon mal an und aus, aber Superflower hat die Drehzahl doch recht stark begrenzt, so das der Lüfter beim Start nur selten über die 1000 UPM geht. Ein heftiges aufjaulen des Lüfters beim Wechsel von passiv zu aktiv findet also nicht statt. Dafür bekommt man aber als Gegenleistung eine temperaturgesteuerte und in zwei Stufen einstellbare Lüftersteuerung, die erstens die Drehzahl sehr gering hält und zweites den Lüfter auch schnell abschaltet. Das Leadex III Gold arbeitet somit über weitere Bereiche einfach nur passiv, was der Laustärke natürlich extrem zu Gute kommt. Wir werden uns demnächst noch ein größeres Modell mit mehr Leistung aus der Serie anschauen, bei dem die Effekte der Lüftersterungen deutlich besser zu Tage treten sollten. Das 550 Watt Modell wird tatsächlich gar nicht warm genug um die neue Steuerung wirklich austesten zu können.

Auch wenn sich die Effizienz des neuen Superflower Leadex III Gold zum Vorgänger  Leades II Gold nicht wesentlich verbessert hat, denn diese war bereits sehr gut, ist das neue Modell insgesamt klar besser geworden. Insbesondere die Qualität der Spannungen konnte verbessert werden und erreicht nun in der Gold-Klasse schon das, was man sonst bei Superflower eigentlich eher aus der Platinum- oder Titanium-Klasse gewohnt war. Beim Lüfter kann sich das Leadex III vom Vorgänger ebenfalls klar absetzen. Es ist leiser und bietet zudem auch noch mehr Optionen. Das man man auf die Beleuchtung verzichtet hat ist unserer Meinung nach nur konsequent. Besser mehr Netzteil, oder einen besseren Preis als unnötiges "Bling Bling". Mit 85€ Einstiegspreis, liegt die Serie so bereits zum Launch auf einem recht gut Preis und kann auch mit 7 Jahren Garantie. Insgesamt ein guter Neustart für Superflower und es bleibt zu hoffen, das man bald auch neue Versionen berüchtigten Leadex Titanium zu sehen bekommt!

Vorteile

  • gute Effizienz fast deutlich über Gold-Niveau (230V)
  • Sehr stabile 12V Spannung, <0,5 %, Rest < 1%
  • Gute Spannungsverteilung auf allen 12V Anschlüssen
  • Sehr gute Restwelligkeit
  • Vollmodulares Netzteil
  • Gute Holdup-Time
  • gute Ergebnisse bei Timings, Houskeeping
  • Umschaltbar zwischen semipassiv und aktiv
  • 7 Jahre Garantie

Nachteile

  • Kleinere "Schönheitsfehler" bei den Timings und beim Houskeeping
    praktisch aber nicht relevant.

1.7.19 / rj

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