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Catalyst 10.2, 10.3 und Mobility 10.3 im Test (2/9)

Pimp my CrossFireX

Beim Catalyst 10.2 dreht sich nahezu alles um CrossFire. Es werden die schon seit langem erhofften CrossFire-Profile eingeführt, der Energieverbrauch von CrossFire-Gespannen mit Karten aus der Radeon HD 5970, 5800 und 5700 Serien wird gesenkt, ATI Eyefinity bekommt festen CrossFire Support und nicht zuletzt hat AMD die Treiberarchitektur für CrossFireX grundlegend geändert. Rumms - das muss man erst einmal sacken lassen und wir werden auf jeden Punkt im Folgenden Stück für Stück eingehen; in aller Ruhe.

Wir beginnen mit den CrossFire Profilen, einem Aspekt den Konkurrent NVIDIA für SLI schon länger im Angebot hat. Die CrossFire Profile wurden immer nötiger, das hat man bei ATI erkannt. Zu oft musste AMD in jüngster Vergangenheit in Sachen CrossFire mit Hotfixes den eigentlichen Treiber-Releases hinterher arbeiten. Sei es, um Spiele zu inkludieren, deren CrossFire-Unterstützung erst kurz nach der Freigabe einer Treiberversion fertig wurde, oder sei es, um neue Technologien wie Eyefinity mit mehreren Karten befeuern zu lassen.

Durch die Profile werden die nicht sonderlich beliebten Hotfixes unnötig, der Catalyst Treiber kann auf diese Weise jederzeit mit neuen oder besseren CrossFire-Profilen gefüttert werden. Die Profile werden als XML-Dateien zur Verfügung gestellt und sie dürfen - im Gegensatz zum Catalyst Treiber selbst - auch von jeder Webseite selbst zum Download angeboten werden. Testen konnten wir die Profile aber nur mit einem Trick, denn derzeit existiert kein Spiel oder Benchmark, dessen CrossFire-Unterstützung ausschließlich über ein Profil möglich wäre - derzeit sind die Profile identisch mit dem, was im Catalyst Treiber ohnehin schon für CrossFire hinterlegt ist.

Als Beispiel für die Wirksamkeit der Profile dient hier der Unigine Heaven Benchmark, der im DirectX 9 Modus ohne ein CrossFire Profil (Umbenennung der unigine.exe) erschreckend langsam läuft. Mit einem entsprechenden CrossFire Profile kann sich die Performance so durchaus verdreifachen. Auf den gleichen Benchmark in DirectX 11 bleibt das ganze jedoch ohne Einfluss.

Auch beim Energieverbrauch eines CrossFire-Gespanns gibt es Neues. Im Idle schalten sich außer der ersten Karte alle weiteren in einen Tiefschlafmodus, um Energie einzusparen. Nun sind die Radeons der HD 5000 Serie ohnehin als Stromsparkünstler bekannt, mit dem Catalyst 10.2 Treiber vermag ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 5870 Karten im Leerlauf die Energieaufnahme der zweiten Karte noch einmal um ein gutes Drittel zu senken - gemessen haben wir dabei den Verbrauch des Gesamtsystems.

Das derzeit passendste Szenario für den Einsatz von CrossFire ist fraglos das Gaming mit einer ATI Eyefinity Display Konfiguration. Bisher war ATI Eyefinity CrossFire Support in keiner Catalyst Version enthalten; lediglich ein entsprechender Hotfix für den Catalyst 9.12 exisiterte. Mit dem Catalyst 10.2 wird nun CrossFire für Eyefinity standardmäßig in den Treiber integriert, das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen, wie unsere Benchmarks dazu auf der übernächsten Seite dieses Artikels zeigen.

Im Briefing erklärte uns Terry Makedon auch, dass man die die gesamte CrossFireX Architektur im Treiber neu gestaltet habe. Das ist nichts, was wir testen können, aber ein Schlüsselereignis für AMDs künftige Produktgestaltung: der Multi-GPU-Code wurde aus dem 3D Treiber herausgenommen und in eine neue extra Multi-GPU Treiberkomponente ausgelagert. In Zukunft möchte ATI dadurch einen Mischbetrieb von Karten unterschiedlicher Generationen ermöglichen.

So können dann Karten der HD 5000 Serie und der HD 4000 Serie im CrossFire-Verbund zusammenarbeiten - die Karte mit dem geringeren Feature-Set bestimmt dann, welche DirectX- oder OpenGL-Version genutzt werden kann. Dies wird prinzipiell auch für die Kombination von integrierten und dedizierten Grafikeinheiten gelten und ist laut Terry Makedon ein immens wichtiger Schritt auf dem Weg zu AMDs Fusion APUs. Aber wie gesagt: Zukunftsmusik.

Zum Schluss gibt es auch noch eine Neuheit an der Multimedia-Front zu vermelden: AMD ermöglicht mit dem Catalyst 10.2 die Audio-Ausgabe über den DisplayPort. Mangels eines Monitors mit integrierten Boxen konnten wir das nicht testen, aber im Zweifel wollen wir AMD das einmal unbesehen glauben.

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