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Fujifilm: Unverfälschtes Fotographieren

Mittwoch, 15. Feb. 2006 06:09 - [zk] - Quelle: TweakPC

Fujifilm wirbt mit einer neuen Kamera, die so fotographieren soll, wie das eigene Auge es sieht. Diese Fähigkeit verleiht ihr der neue Image-Prozessor und eine überarbeitete CCD, die nunmehr ihres gleichen suchen.

Damit man ein brauchbares Foto schießen kann, braucht man in erster Linie erstmal Licht. Dies ist oft nicht im ausreichendem Maße vorhanden, weshalb man im Gegenzug einfach die Belichtungszeit verlängert und somit mehr Licht einfängt. Bedauerlicherweise bedeutet mehr Zeit aber auch die Gefahr einer Verwacklung oder einer sonstigen unerwünschten Veränderung der Darstellung. Um dieses seit fast 200 Jahren bestehende Problem in den Griff zu bekommen, entwickelte man lichtempfindlichere Träger, die brauchbare Fotos mit immer weniger Licht produzieren konnten. Mit der Einführung der Digitalfotographie kommt aber nun ein neues Problem auf die lichtempfindlichen Träger zu. Nämlich das Bildrauschen oder auch Grundrauschen, dass als Störsignal des CCDs das eigentliche Nutzsignal verfälscht. Dies fällt nicht weiter ins Gewicht, wenn man ein normal belichtetes Bild schießt, aber bei einer sehr lichtempfindlichen Einstellung wirkt sich diese Störung nur um so stärker aus.

Fujifilm nimmt nun für sich in Anspruch, eine Lösung für diesen Teufelskreis bieten zu können. Hierbei handelt es sich um die neue Fujifilm F30, die voraussichtlich Ende Mai im Handel erwartet wird. Diese Kamera verwendet Fujifilms Super CCD HR Technik, ein CCD, dessen Bildpunkte in einer Wabenform angeordnet sind. Das geschossene Bild wird daher erst errechnet und kann dabei effektiver hochinterpolieren werden. Damit kann ein 6 Megapixel CCD auch gut interpolierte 12 Megapixel-Bilder liefern. Neu ist nun, dass dieser CCD nun auch für eine Bildempfindlichkeit von ISO 3200 ausgelegt ist. Womit er auch bei denkbar schlechten Lichtverhältnissen mit niedrigen Belichtungszeiten arbeiten kann. Da aber bei so einer starken Lichtempfindlichkeit das Bildrauschen überhand nehmen würde, greift gleichzeitig Fujifilms neuer Photo Processor II. Der dass entstandene Bildrauschen wieder herausrechnet. Trotz der ganzen Technik, ist das tatsächlich Besondere an der neuen F30 jedoch ihr Preis. Dieser wird von Fujifilm noch nicht beziffert, doch da die F30 ein Nachfolger der F10 ist und auch sonst im Consumer-Markt eingeordnet wird, dürfte sie nur so um die 300 bis 400 Euro kosten. Zum Vergleich, eine Digital-Kamera mit einer Bildempfindlichkeit von ISO 3200 ist gegenwärtig kaum unter 1000 Euro zu haben.

Denn ganzen Vorteilen zum Trotz bietet die Fujifilm F30 aber auch einige Mankos. So findet sich kein Anti-Shake-System. Hier verlässt sich Fujifilm voll und ganz auf die hohe Lichtempfindlichkeit, die somit auch kürzere (verwacklungsfreiere) Belichtungszeiten ermöglicht. Ein weiterer Nachteil ist dass Volumen der Kamera. Mit einer Dicke von fast 3cm wirkt die F30 schon einwenig fülliger als ihre Kontrahenten. Dabei bietet sie auch nur einen 3fach optischen Zoom, der die Extra-Fülle nicht rechtfertigt. Doch alles in Allem kann die F30 - zumindest theoretisch - überzeugen. Bleibt daher nur abzuwarten, was die Konkurrenz bis Ende Mai aufbieten kann.


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