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AMD 890GX Chipsatz - Theorie und Praxistest (3/10)

SB850 im Detail

Wirklich neu an den nun Vorgestellen 890GX Mainboards ist nicht der Chipsatz selbst, es ist die Southbridge SB850. Am offensichtlichsten ist, dass sie sechs SATA 3.0 Anschlüsse mit 6 Gbps Durchsatz integriert hat. Aber auch unter der Haube hat sich etwas getan: Ursprünglich war von AMD geplant, dass ein Gigabit Ehternet Controller nicht mehr als Extra-Chip auf dem Mainboard verlötet werden muss, sondern dass diese Funktion die Southbridges der 800er Generation selbst übernehmen.

Da macht es irgendwie stutzig, dass bislang kein einziges vorgestelltes Mainboard mit der SB850 diese Funktion nutzt. Ein kurzer Blick in die Datenblätter zeigt, dass nach wie vor die Ethernet Controller von Realtek eingesetzt werden - oder wie in unserem Fall auf dem A9DA-S von Foxconn ein LAN-Chip von Atheros. Die Frage ist, wieso die Mainboardhersteller das tun, denn es kostet mehr in der Produktion. Zwei Möglichkeiten fallen uns dazu ein: Die Ethernet Funktionseinheit der SB800 Serie funktioniert nicht und daher werden externe Controller über die Southbridge angebunden. Oder die Performance des integrierten Ethernet ist so unterirdisch, dass die Hersteller trotz Mehrkosten lieber auf eine externe Lösung setzen. Wir werden auf jeden Fall versuchen, von AMD eine Antwort auf diese offene Frage zu bekommen.

AMD SB850

Außerdem hat AMD endlich die Southbridges für PCIe 2.0 fit gemacht. Deutlich wird das am A-Link Express III Interconnect, der für den Datenaustausch zwischen 890GX und SB850 zuständig ist. AMDs A-Link besteht im Prinzip aus vier zusammengefassten PCIe Lanes. Bis einschließlich der Southbridge SB750 (A-Link Express II) handelte es sich dabei um PCIe 1.0, das mit 250 MB/s pro Richtung Daten übertragen konnte; insgesamt also 1 GB/s. Mit der SB850 vollzieht AMD auch bei der Southbridge den Schritt zu PCIe 2.0, wodurch die Durchsatzraten effektiv verdoppelt werden. Pro Richtung können dadurch 500 MB/s übertragen werden. Da es bei vier Lanes bleibt, summiert sich das ganze zu 2 GB/s pro Richtung und wird A-Link Express III genannt.

USB 3.0 Unterstützung bringt die SB850 aber nicht mit. Viele wird das enttäuschen, aber AMD besteht darauf, dass dieser Umstand der Performance geschuldet ist. Die Argumentationslinie lautet hier, dass der Interconnect zwischen 890GX Chipsatz und SB850 nicht schnell genug wäre, um gleichzeitig dem Datenaufkommen SATA 3.0 und USB 3.0 gerecht zu werden. Daher soll ein extra USB 3.0 Controller von Drittherstellern per PCIe 2.0 an den 890GX Chipsatz angebunden werden.

USB 3.0

Die Aussage "Full Bandwidth" ist hier von AMD aber etwas hoch gegriffen. Denn der 2 GB/s A-Link III reicht auch nicht aus, um sechs SATA 3.0 Laufwerken gerecht zu werden, wenn sie die volle theoretsiche Bandbreite von 600 MB/s ausreizen. Zugegeben: Mit Festplatten wird dieses Szenario in absehbarer Zeit nicht eintreten, die Entwicklung von SSDs schreitet andererseits jedoch rasant voran. Bei sechs SSDs reichen pro SSD ein Durchsatz von 333 MB/s, um den A-Link Express III zum Flaschenhals werden zu lassen. Und dieser Wert ist für SSDs schon heute in Reichweite.

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