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AMD 890GX Chipsatz - Theorie und Praxistest (4/10)

Foxconn A9DA-S: Übersicht

Nach der Theorie gehen wir nun zur Praxis über und sehen uns ein 890GX an. Dabei handelt es sich um das Modell A9DA-S von Foxconn, das recht nüchtern und ehrlich daherkommt, denn es setzt AMDs 890GX/SB850 Kombination in Reinform um. Dabei erinnert das Design durch die schwarz-gelbe Kontrasierung optisch etwas an DFI - oder an die Regierungskoalition in Berlin, aber damit würde man dem Board Unrecht tun; es funktioniert nämlich.

USB 3.0 sucht man auf dem A9DA-S vergebens, es ist nicht Teil der AMD Technologie, daher hat man es bei Foxconn wohl aus Kostengründen nicht realisiert. Das ist ein bisschen schade, denn die Konkurrenz überschlägt sich mit USB 3.0, wobei es derzeit allerdings noch kaum USB 3.0 Geräte gibt; aber das wird sich absehbar ändern.

Auf der anderen Seite ist das A9DA-S aber auch nicht sonderlich freundlich gegenüber älterer Hardware. Einen IDE- oder gar Floppy-Anschluss sucht man vergebens, dann auch diese sind dem Rotstift zum Opfer gefallen. Was bleibt also?

Foxconn A9DA-S

Jede Steckplatzart ist doppelt ausgeführt: Je zwei PCIe x16 (PEG) und zwei PCIe x1 Slots sind vorhanden sowie zwei PCI Steckplätze. Die Anordnung ist dabei optimal, die beiden PEG Steckplätze haben genug Abstand zueinander, um auch ein CrossFire mit zwei Doppelslot-gekühlen Grafikkarten problemlos zu betreiben. In diesem Szenario werden je ein PCI und PCIe x1 Steckplatz überdeckt, die jeweils übrigen beiden bleiben zur Erweiterung verfügbar.

Die Erweiterbarkeit mit Speichermedien ist auch dann gegeben, wenn ser lange Grafikkarten zum Einsatz kommen, denn der SATA-Block ist abgewinkelt ausgeführt. Dabei ist dieser beim Foxconn A9DA-S aber etwas verwirrend konzipiert: Einer der sechs SATA Anschlüsse wird als eSATA Port deklariert. Jedoch befindet sich am I/O-Panel kein solcher Anschluss, der mittels einer Kabelbrücke an besagten SATA-Anschluss angebunden würde - ein Prinzip das andere Mainboardhersteller durchaus nutzen.

Foxconn A9DA-S Cooler SATA

Dafür liegt dem Mainboard aber auch eine Slotblende mit einem eSATA Anschluss bei, immerhin. Dass das Mainboard deswegen mit einem eSATA Anschluss beworben wird ist unseres Erachtens nicht ganz lauter. Ein auf dem PCB ausgeführter eSATA Anschluss ist durchaus etwas anderes, als eine einfach Slotblende, die im Zweifelsfall unnötig die Erweiterbarkeit einschränkt. An diesem Punkt muss klar gesagt werden, dass Foxconn es hier mit dem Sparen übertrieben hat. Wer sein Produkt mit dem Wort "eSATA" bewirbt, muss auch dafür sorgen, dass ein Entsprechender Anschluss nach außen geht und das nicht mit einer Lösung, die man für kleines Geld in jedem PC-Laden bekommt!

Bei der Kühlung waren wir auch nicht ganz glücklich, aber an dieser Stelle jammern wir auf gewohnt hohem Niveau. An sich ist an den Kühlkörpern nicht viel auszusetzen: Sie sitzen fest, führen die anfallende Abwärme zuverlässig ab und sind auch optisch sehr ansprechend gestaltet. Das Problem ergibt sich erst, wenn ein CPU-Kühler mit ausladenden Befestigungsklammern befestigt werden will. Dann steht den Kühler des 890GX Chipsatzes im Weg und muss demontiert werden.

Foxconn A9DA-S Cooler

Die nötige Demontage des Kühlers ist einerseits ein Schritt, der mit einem anderen Kühlerdesign vermeidbar wäre. Andererseits ist die Demontage von Kühlkörpern auf dem A9DA-S von Foxconn eine unschöne Angelegenheit, denn zwischen 890GX Chipsatz (und SB850) und den Kühlern kommen Wärmeleitpads zum Einsatz. Entfernt man einen Kühler, so zerreissen die Pads.

Ein Pad muss im Fall des Falles gegen Wärmeleitpaste getauscht werden, das wird nicht besser durch den Umstand, dass die Pads beim Entfernen von den Chips äußerst widerspenstig sind. Für unerfahrende User wird das zum Problem.

Dafür ist das Foxconn A9DA-S was Kühlung betrifft gut ausgestattet. Zwar sind nur zwei Pin-Header für Lüfter (außer für die CPU) vorhanden, aber hier ist es diesmal für uns nicht die Masse die zählt, sondern die Klasse. Beide haben vier Pins und können damit über PWM geregelt werden werden - im BIOS des Boards, auf das wir gleich zu sprechen kommen, sind die entsprechenden Einstellungen dafür auch vorhanden.

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