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Kommentar: Microsoft und die Windows-Updates - Eine Odyssee

Donnerstag, 31. Jan. 2013 18:00 - [tj]

Alle Jahre wieder kommt ein neues Windows und jedes Mal ist festzuhalten: Der Updateprozess der Redmonder kann einen Anwender zur Verzweiflung bringen.

Aus dem Munde Microsofts klingt immer alles so einfach, doch wenn man sich dann tatsächlich dransetzt und ein veraltetes Windows auf die neueste Version upgraden möchte, muss man mit zahlreichen - zum Teil künstlichen - Hürden rechnen, die einmal mehr aufzeigen, dass Microsoft und die Updatefreundlichkeit des Betriebssystems einfach zwei Dinge sind, die irgendwie nicht zusammenpassen wollen.

Ob es nun nicht übernommene Dateien, Treiberprobleme, ein Leistungseinbruch oder sonstige Ungereimtheiten nach einen Windows-Update waren, es gibt fast nichts, was man nicht schon erlebt hätte - denkt man jedenfalls bis zum nächsten Windows und so kann einen das Windows-8-Upgrade tatsächlich davon überzeugen: Es geht noch schlimmer!

Zugegeben, die Updateplattform war mit Windows XP in der 32-Bit-Version bei Leibe nicht die Neueste, aber da es aller Voraussicht nach Microsofts letztes Angebot sein wird, das verrostete XP auf den neuesten Stand zu bringen, ohne den Key quasi in die Tonne zu treten, wollte ich dem Zweitrechner ein Windows 8 spendieren - am besten in 64 Bit, schließlich möchte man ja auch die vollen vier Gigabyte RAM nutzen. Also eben das installierte Linux durch eine frische Version des vorhandenen Windows XP ersetzt und schon hätte es losgehen können, zumindest von meiner Seite aus.

Die Odyssee begann jedoch bereits beim Ausführen des WindowsUpgrade-Assistentens, der mich durch den Beginn des Update-Prozesses führen soll, aber schon kurz nach dem Start die Zusammenarbeit mit meinem frisch installieren Windows XP verweigert. "Diese Plattform wird nicht unterstützt" heißt es da, doch wieso und weshalb, dazu schweigt sich der UpgradeAssistent gekonnt aus. Ursache war schließlich das fehlende Service Pack 3, was die Windows-Macher auf der Homepage zwar erwähnen, nicht aber während des Installationsprozesses.

Kommentar: Microsoft und die Windows-Updates - Eine Odyssee
(Bild: Diese Plattform wird nicht unterstützt - kein Update für Windows XP ohne SP3)

Doch damit nicht genug. Das vorinstallierte Windows XP stammt noch aus 32-Bit-Zeiten und das Redmonder Unternehmen mit den Kacheln hält es für nicht notwendig, einen downloadbaren Upgrade-Prozess anzubieten, bei dem man von 32 Bit Windows XP auf 64 Bit Windows 8 wechseln kann. Dafür muss wieder eine Installations-DVD gekauft werden. Ich fühle mich zwar in nur wenigen Minuten gleich zweifach verschaukelt von Microsoft, entscheide mich aber dafür, das 32-Bit-Update zu erwerben, um noch den Rabatt mitzunehmen. Irgendwoher hat man ja schließlich immer ein Installations-Medium herbekommen, also kann man zunächst auch in den sauren Apfel beißen. Dennoch setzt sich einmal mehr die Gewissheit durch: Microsoft und die Updates, das hackt es gewaltig.

Wer nun denkt, die Unzulänglichkeiten hätten an dieser Stelle endlich ein Ende, der irrt, denn der Upgrade-Assistent ermöglicht zwar nach Eingabe der Daten die Bezahlung via PayPal, doch der vorinstallierte Internet Explorer von Windows XP ist offenbar nicht dazu in der Lage, das sich öffnende Paypal-Fenster richtig darzustellen, so dass ohne ein IE-Update der Bezahlvorgang nicht abgeschlossen werden konnte. Also wieder nichts mit Windows 8. Microsoft möchte entweder mein Geld nicht, oder ist vielleicht auch einfach nicht in der Lage, ein einfaches updaten zu ermöglichen. Sattdessen lässt man sich bei den Redmondern wie schon so oft auf ein unbekanntes Abenteuer ein.

Nahezu unglaublich, aber wahr: Die uralte Windows-Weisheit aus Zeiten von Windows 98 - "am besten neu installieren" - hat auch im Jahr 2013 und Windows 8 zum Teil noch seine Berechtigung.

Wir wollen aber nicht die positiven Seiten verschweigen. Verfügt man über eine halbwegs aktuelle 64-Bit-Plattform (Vista / Windows 7), dann ist der Updateprozess von Windows 8 deutlich komfortabler als in der Vergangenheit und vielleicht sogar der Beste, den die Redmonder je angeboten haben. Gut ist er aber deswegen noch lange nicht.

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(Bild: Steam gibt es mittlerweile zum Glück auch für Linux)


Ich jedenfalls verzichte auf Windows 8 auf meinem Zweitrechner und werde stattdessen wieder Linux installieren. Allemal besser, als sich noch mehr über die Jungs aus Redmond zu ärgern.

In diesem Sinne, beste Grüße
Tom

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