StarCraft 2: Google-KI spielt Pro-Gamer an die Wand - Kritik an KI-Einstellungen

Mit Spannung wurde auf das letzte Match zwischen der KI "AlphaStar" auf Basis von Googles DeepMind und zwei professionellen StarCraft-2-Spielern geschaut - und wieder waren die menschlichen Spieler chancenlos gegen die speziell auf StarCraft 2 programmierte KI.

Die geschlagenen Spieler hatten am Ende des Matches viel Lob für die KI über. So habe diese sich nahezu wie ein menschlicher Spieler verhalten und bereits zahlreiche fortgeschrittene Strategien und Taktiken angewendet, die man in der Regel bei den besten menschlichen Spielern der Welt sieht. Die Programmierer der KI verkaufen ihren Sieg in den dazugehörigen Pressemeldungen dann auch so, als habe die KI ausschließlich aufgrund ihrer Intelligenz die Partien gewonnen.

Zum Lernen hatte die KI über 200 Jahre Spielmaterial studiert und auf Basis dieses Inputs eigene Strategien entwickelt.

Kritik an KI-Konfiguration

Ob jedoch tatsächlich ausschließlich die Intelligenz ausschlaggebend für den eindeutigen Sieg der Computer war, daran gibt es nun erste Zweifel. Konkret wird die Konfiguration der KI bemängelt, die stellenweise derart schnell geklickt habe, dass ein durch seine Biologie limitierter Mensch nur verlieren konnte – so jedenfalls die Kritik.

Zwar sei die KI so programmiert gewesen, dass Sie im Schnitt nicht mehr Aktionen pro Minute (ApM) durchführen konnte als die menschlichen Spieler, doch soll eine Auswertung von Beobachtern ergeben haben, dass die KI zwischenzeitlich für einen kurzen Zeitraum auf ein Vielfaches der ApM der menschlichen Spieler kam. Auf diese Weise hätte sich die KI immer wieder kurzzeitig einen Vorteil erspielt, der sich am Ende summiert habe.

Darüber hinaus hatte die KI stets die gesamte Karte (außer beim Sieg der Menschen) im Blick. Eine weniger stark trainierte KI, die sich eigenständig über die Karte navigieren musste, wurde von den menschlichen Spielern besiegt. Auch habe die KI durch ihre Treffsicherheit von 100 Prozent bei Klicks einen deutlichen Vorteil. Einige Beobachter fordern daher, die KI realistischer zu konfigurieren, damit ihre Limitierungen eher denen eines Menschen entspreche.

KI gewinnt 10 von 11 Spielen

Insgesamt gewann die KI zehn Spiele am Stück. Lediglich ein Match ging verloren. Dieses war ein 1-on1-Match. Bei der Partie war die komplette Kartenansicht für die KI deaktiviert, so dass diese manuell navigieren musste. Der siegreiche Spieler MaNa gab nach dem Spiel zu Protokoll, dass die KI ihn trotz seines Siegs überrascht hätte, insbesondere im Bereich des Mirko-Managements.