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Corsair AX1000 im Test - Corsairs neues Titanium Netzteil (10/10)

Fazit

Mit dem AX1600i hat Corsair neue Maßstäbe gesetzt. Netzteile dieser Qualitätsstufe zu testen ist eine echte Herausforderung, da man selbst das teuerste Messequipment damit an die Grenzen der Genauigkeit treibt. Kein Wunder also das wir uns auf das neue AX, für das sich Corsair sehr lange Zeit gelassen hat, besonders gefreut haben.

Die Erwartungen an die neue AX sind dementsprechend überdimensional, denn sie stehen im Schatten des derzeit besten Netzteils für PCs, eben dem AXi. Da das AX aber auf einer komplett anderen Plattform basiert und auch in einer ganz anderen Preisklasse als das AXi spielt, wundert es nicht wirklich, dass man die geradezu irrwitzigen Resultate des AXi mit dem AX nicht ganz erreicht. Aber bevor jetzt Enttäuschung aufkommt, man kommt dem ganzen doch recht nahe.

In Sachen Effizienz steht das AX1000 dem König in kaum etwas nach. In der Spitze erreicht das Netzteil bei 230V 95.4% und liefert absolut soliden Titanium-Level bei 115V. Corsair verspricht also nicht zu viel was die Effizienz des AX angeht. Immer wieder faszinierend zu sehen ist über welchen Bereich ein solches Netzteil in höchsten Effizienzbereichen arbeitet. Von 15 bis 90 %  Last sehen wir durchweg eine Effizienz von etwa 94% und mehr.

Aber nicht nur die Effizienz ist auf Top-Level. Auch alle anderen elektrischen Eigenschaften sind beim AX1000 gut gelungen. Die Ripple-Noise-Werte sind ein Paradebeispiel für gute Störungsunterdrückung. Im Kurzen Messbereich liegen die Ripple-Werte auf den PCIe-Steckern bei unter 3 mV. Und selbst die lange Ripple-Welle, die synchron zum Eingangsstorm läuft liegt bei nur 13 mV. Timings und Housekeeping sind einwandfrei, auch wenn die Power-On-Time und der Power-OK-Delay etwas langsamer ausfallen. Das Netzteil hat sehr hohe Reserven. Die Schutzschaltungen funktionieren gut, aufgrund der hohen Reserven aber zum Teil auch erst spät. Satte 1450 Watt lieferte das 1000 Watt Modell bis zu Abschaltung durch Überlast.

Die Spannungsregulation des AX1000 ist auf 12V top und deutlich unter 0,5 %. Anders als beim AX1600i liegt die Spannung aber mit 12.2 V etwas höher. Hier zeigt sich übrigens das typische Verhalten von Seasonics Prime Plattform, auf der das AX basiert. Diese liefert auf der 12V Spannung immer etwa 0,2 V über dem Sollwert. Die Regulation auf 5 V fällt mit 0,7% zwar etwas schlechter aus ist aber immer noch sehr gut.

Die Laustärke des AX1000 weiß ebenfalls zu gefallen, da der Lüfter unter normalen Umgebungstemperaturen kaum über die 1000 UPM-Marke steigt. Die Hysterese der semipassiven Lüftersteuerung funktioniert sehr gut und mit deutlicher Verzögerung, so dass der Lüfter nicht immer aufdreht, wenn kurzfristig höhere Lasten entstehen. Bis zu einer Last von 50-60 % ist das Netzteil bei 700 UPM kaum zu hören. 

Optisch gefällt uns die neue AX-Serie nicht ganz so gut wie die alten H oder R Modelle, oder auch das AXi. Leider sind die schicken abgewinkelten Kanten verschwunden und das Netzteil setzt wieder auf  "Klotzform". Dafür gibt es aber die schicken magnetischen Aufkleber, die den störenden Aufkleber mit den technischen Daten überdecken und das Netzteil damit von der Seite schöner machen und zudem auch in der Farbe anpassbar sind.

Das AX1000 ist ein wirklich gelungenes weiteres Netzteil. Es besitzt aber nicht die außergewöhnliche Stellung des AXi. Dafür hat es aber auch nicht den außerordentlichen Preis und fällt deutlich günstiger aus. Das neue AX zieht in der Leistung mit den Prime Titanium Modellen von Seasonic gleich. Es könnte allerdings Preislich attraktiver werden, denn schon jetzt zur Markteinführung liegt das AX1000 mit dem Prime Titanium Ultra 1000 gleichauf.

Für 249 Euro UVP erhält man hier ein Netzteil mit exzellenter Effizienz auch schon bei geringen Lasten, einer hervorragenden Spannungsregulation auf 12V und auch sonst elektrisch guten Eigenschaften. Dass auch die Laustärke richtig gut ausfällt freut da natürlich besonders. Die Neuauflage des Corsair AX hat alles was man derzeit von einem Top-Netzteil der Titanium-Klasse erwartet.

Vorteile

  • Sehr hohe Effizienz
    deutlich über 95% bei 230V
  • Sehr gute 12V Spannungsregulation < 0,5%
  • Holdup-Time und Timing, Housekeeping gut
  • Sehr viele Anschlüsse
  • Leiser Lüfter
  • Gute semipassive Steuerung mit langer Hysterese
  • Lange Kabel
  • Kompakte Maße für 1000 Watt

Nachteile

  • SCP an langen SATA Kabeln etwas träge
    (technisch bedingt)

8.01.19 / rj

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