Die Software-Entwicklerin Jo Liss ist per Zufall auf einen Fehler im Chromium-Projekt gestoßen, das unter anderem die Basis für Googles Chrome-Browser darstellt. Wie die Entwicklerin feststellte, verbrauchte ein geöffnetes Fenster von Microsofts Programm Visual Studio Code über zehn Prozent der verfügbaren CPU-Leistung ihres PCs, dabei war das Fenster prinzipiell inaktiv und die einzige Aktivität in dem Fenster war ein blinkender Cursor. Von dieser Beobachtung stutzig geworden stellte Liss einige Nachforschungen an und stellte dabei fest, dass der blinkender Cursor alle 16 Millisekunden neu gerendert wurde.
Entwickelt wurde Visual Studio Code mit dem Electron-Framework, das plattformübergreifende Apps mit JavaScript, HTML und CSS ermöglicht. Basis von Electron ist wiederum das quelloffene Chromium-Projekt von Google, das zugleich auch die Basis für den Google-Browser Chrome darstellt.
Googles Produkt-Manager für Chrome, Paul Irish, bestätigte das Problem mittlerweile und hielt fest, dass es völlig ausreichen würde, wenn der Cursor nur alle 500 Millisekunden gerendert würde. Zudem stellte er in Aussicht, dass die Google-Techniker das Problem beheben werden, allerdings sei dafür ein gewisser Aufwand nötig. Aufgrund der engen Framework-Verzahnung sei es nicht ausreichend lediglich eine Zeile Code zu ändern.
Zumindest aber hat die öffentliche Wahrnehmung des Problems schon einmal dafür gesorgt, dass das Problem auf der Prioritätenliste von Google deutlich nach oben geschnellt ist. Nun heißt es abwarten, wie schnell die Google-Techniker den Fauxpas beheben können.
Bis dahin muss man wohl akzeptieren, dass ein schnöder blinkender Cursor selbst moderne High-End-CPUs um mehr als zehn Prozent auslasten kann.
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