Mit Windows 10 S schlägt Microsoft einen neuen Weg für das eigene Betriebssystem ein. Anstatt eine halbwegs offene Plattform anzubieten, versuchen die Redmonder das System weiter abzuriegeln und erlauben nur noch Software-Installation aus dem eigenen Microsoft-Store. Um einen anderen Browser zu nutzen als Microsoft Edge, welcher bereits der nicht änderbaren Standardanwendung darstellt, könnte theoretisch ein Browser aus dem Microsoft-Store nachinstalliert werden.
Das Problem ist allerdings, dass Microsoft nur Browser im Microsoft-Store zulässt, welche die von Microsoft getestete und zur Verfügung gestellten HTML- und JavaScript-Engines nutzt. Dementsprechend sind nur Browser im Microsoft-Store zu finden, die auf die Engines EdgeHTML und Chakra zurückgreifen. Der beliebte Chrome-Browser von Google oder der Firefox-Browser von Mozilla setzen auf andere Engines und werden nicht über den Store angeboten. Ein ähnliches System verfolgt Apple bereits bei iOS, auch dort dürfen nur Browser mit der iOS WebKit Framework und WebKit Javascript oder der ebenfalls von Apple entwickelte Fast Nitro JavaScript Engine genutzt werden.
Die Hürden für Browser-Drittenwickler scheinen bei Windows 10 S so hoch zu seine, dass es wohl in absehbarer Zeit keine Alternative zum Edge-Browser von Microsoft geben wird. Eventuell wird Microsoft bei Windows 10 S aber auch der Monopolmissbrauch wieder zum Verhängnis, was 2009 zu einer Browserwahl bei der Installation des Betriebssystems führt. Die Vereinbarung über die Browserwahl galt EU-weit und wurde für fünf Jahre ausgesprochen. Aktuell muss Microsoft keinen alternativen Browser mehr bei der Installation ihrer Betriebssysteme zur Verfügung stellen.

(Bild: TweakPC.de im Edge-Browser von Microsoft)