Intel: Bau der neuen Chipfertigung in Magdeburg nur mit garantiert günstigem Strom

Nach einer erneuten Kostenkalkulation für den Aufbau einer neuen Halbleiterfabrik stand das Projekt in der Schwebe. Laut dem Bundesfinanzminister Christian Lidner sollte es eigentlich keinen Spielraum für eine höhere Subvention geben.

Mit nun staatlichen Zuschüssen von insgesamt 9,9 Milliarden Euro, sollen der Fertigungsstandort Magdeburg von Intel aufgebaut werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf mehr als 30 Milliarden Euro. Das Grundstück, auf dem die Fabriken entstehen sollen, wurden von Intel bereits im letzten Jahr erworben. Geplant sind dabei Fertigungen der neuesten Angastrom-Era, welche als Intel 20A und Intel 18A betitelt werden und noch kleinere Strukturen ermöglicht als der 3-nm-Prozess.

Die ersten Chips der neuen Fertigung von Intel in Magdeburg sollen rund fünf Jahre nach dem Baubeginn vom Band rollen. Das Projekt soll Europa als Halbleiterstandort unabhängiger von Asien und den USA machen, was allerdings von Experten bereits bezweifelt wird, weil viele Rohstoffe und Technik weiterhin aus Fernost importiert werden muss und Intel selbst auch ein amerikanisches Unternehmen ist.

Darüber hinaus drängt Intel derzeit auf weitere Zugeständnisse seitens der Bundesregierung und verlangt Preisgarantien für möglichst niedrige Stromkosten für die nächsten 20 Jahre. Mit einem Preis von rund zehn Cent je Kilowattstunde konnte Intel mit dem örtlichen Energieversorger bereits einen sehr guten Preis aushandeln. Sollten bedingt durch Marktveränderungen die Preise für den Strom allerdings steigen, soll die Bundesregierung und Intel noch einmal verhandeln, damit die Mehrbelastung gegenüber Intel aufgefangen werden kann.