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Notebook mit Augen-Steuerung

Mittwoch, 02. Mär. 2011 17:59 - [zk]

Viel sagende Blicke können nun auch von Notebooks interpretiert werden.

Augen sind wahre Plappermäuler. Wer es versteht sie zu lesen, kann tief in die Seele des Menschen blicken. Kein Wunder also, dass sie als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine immer mehr in den Vordergrund rücken. Entwickler wie Tobii-Technology haben sich sogar mit Haut und Haaren diesem Thema verschrieben und investieren einen Großteil ihrer Zeit in neue Möglichkeiten der Augensteuerung.

Neben diversen Speziallösungen soll diese Technik nun aber auch den klassischen Consumer ansprechen. Hierfür hat Tobii-Technology in Zusammenarbeit mit Lenovo eine Notebook-Designstudie erstellt, die man auf 20 ersten Prototypen praxisnah erforschen will. Ausgestellt wird diese Designstudie erstmalig auf der CeBit, wo man sich diese Idee aus der Nähe ansehen kann.

Das Steuerungsprinzip ist denkbar einfach. Im unteren Bereich des Displays ist eine Sensoreinheit integriert, mit der die Augen des Anwenders optisch erfasst werden. Dabei registriert die Sensoreinheit das Licht, dass vom Auge reflektiert wird. Bei diesem Licht handelt es sich um eine Hornhaut-Reflektion. Da die Hornhaut des Auges - ähnlich einem transparentem Glaskörper - auch eine spiegelde Eigenschaft besitzt. Je nachdem, wie nun die Pupille ausgerichtet ist, ändert sich die Form der Reflektion und die Sensoreinheit kann daraus Rückschlüsse auf die Blickrichtung ziehen.

Solche Verfahren sind bereits im Einsatz. Um beispielsweise den Sekunden-Schlaf bei LKW-Fahrern vorzubeugen. Im Falle der präsentierten Notebooks dienen sie nun aber einer direkten oder auch indirekten Steuerung. In wie weit man sie in den Alltag integriert, bleibt tatsächlich den unendlichen Einfällen der Software-Entwickler überlassen. So könnte man damit die Maussteuerung ersetzen oder auch nur ergänzen.

Einsatzzwecke finden sich in allen Lebenslagen. Bei der Arbeit bräuchte man während des Tippens nicht mehr die Hand von der Tastatur zu nehmen, um die Maus bzw. den Cursor zu bewegen. Auch beim Spielen entstehen interessante Möglichkeiten. Wenn das Spiel wüsste, wohin der Anwender blickt, könnte es optische Effekte gezielter einsetzen, wie z.B. eine Umgebungs-Unschärfe. Auch die Interaktion mit NPCs könnte interessante Wendungen nehmen, wenn beispielsweise die hübsche Wald-Elfe realisiert, dass man ihr ständig in den Ausschnitt starrt. Und nicht zuletzt sei auch die Blickrichtungs-Steuerung bei Shootern erwähnt. Schließlich reagiert das Auge um ein vielfaches schneller als die Hand, wodurch Shooter nicht nur an Geschwindigkeit sondern auch an Zielgenauigkeit gewinnen könnten (zumindest theoretisch).

Notebook mit Augen-Steuerung

Doch dies ist alles Zukunftsmusik. Für den Moment stört man sich noch an Details, wie zum Beispiel der Größe der Sensoreinheit. Speziell in Notebooks fällt sie durchaus auf, da sie die Dicke des Displays mit einer Beule um mehrere Zentimeter erweitert. Bei Desktop-Lösungen mag dies noch angehen, doch für Notebooks sollte man noch etwas an der Größe der Sensoreinheit arbeiten.
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