AMD Radeon HD 6850 und HD 6870 Test (10/21)
Bildqualität - Antialiasing
Neuer AA Modus mit Postprocessing
Bei der Radeon HD 6870 und 6850 führt AMD einen neuen Anti Aliasing Modus
ein, der mittels eines Post-Processing-Filters arbeitet. Genannt wird dieser
Modus Morphologische Filterung oder Morphological Anti-Aliasing (MLAA).
Diese Modus wird
als Optionschalter zu den bisherigen Anti Aliasing Modi angeboten und im CCC
aktiviert. Dafür sind aber die alten Modi Narrow-Tent und Wide-Tent
verschwunden, der Standard und Edge-Detect Modus sind geblieben.

Der Verlust von Narrow-Tent und Wide-Tent ist relativ gut zu
verschmerzen, da diese Modi vermutlich sowieso kaum genutzt wurden, weil sie
nur extrem selten einen Nutzen boten. Die Kantenglättung kann wie bisher in
den Stufen von 2x, 4x und 8x gewählt werden. Beim Umschalten auf Edge-detect
wird auf 12x und 24x AA erhöht. Als Modi stehen wie bisher Multi-Sampling,
Adaptives AA mit Multi-Sampling und Super-Sampling zur Verfügung.
Was ist nun aber besagter neuer Morphological Anti-Aliasing Modus.
Vereinfacht gesagt, arbeitet dieser Modus wie die Weichzeichner oder andere
"Effekte" in Zeichenprogrammen. Er wird erst nach der Erstellung des
Bildes auf das komplette Bild angewandt. Der Vorteil an dieser Methode ist,
dass das Anti-Aliasing nicht in die eigentliche Bildberechnung eingreift,
somit dort auch nicht die Performance beeinflusst wird. So soll die
Performance des Modus auch schneller sein, als Super-Sampling und ähnlich
wie Edge-Detect Kanten erfassen.

Morphological Anti-Aliasing analysiert also das fertige Bild, erkennt
dort "scharfe" Kanten und glättet diese dann bevor das Bild angezeigt wird.
Ob es sich dabei um Kanten von Objekten oder Kanten auf Texturmustern
handelt, spielt keine Rolle.

Wie man sich vorstellen kann, hat diese Methode auch einen
Nachteil, denn da wirklich alles geglättet wird, neigt das
Morphological Anti-Aliasing das komplette Bild ins Unscharfe
zu ziehen. Dieser Effekt tritt um so stärker auf, je
geringer die Auflösung des Bildschirms ist. Als Beispiel
kann man sich eine kleine Schrift auf einer Textur
vorstellen. Wenn die Bildschirmauflösung gering ist führt
dies dazu, das die Schrift weich gezeichnet wird, damit an
Kontrast und auch Lesbarkeit verliert.
MLAA arbeitet quasi in jedem Game anders, in machen liefert
es ganz gute Ergebnisse, in anderen wiederrum scheint es
einfach nur wie ein Weichzeichner zu arbeiten und macht das
gesamte Bild unscharf. Wirklich überzeugen kann dieser Modus
nicht, weshalb wir uns hier auch eine weitere Analyse mit
Bildern/Benchmarks usw. sparen wollen. Wir würden ihn lediglich als
"Notfall Backup Modus" ansehen, wenn die anderen
Anti-Aliasing Techniken versagen.